Altersgerechte/ Soziale/ Ambiente Assistenz

„Wer nicht im Augenblick hilft, scheint mir nie zu helfen, wer nicht im Augenblicke Rat gibt, nie zu raten.“
Johann Wolfgang von Goethe


Unsere Gesellschaft verändert sich nicht nur durch die sie umgebende Technik und dem mit ihr einhergehenden Wandel. Vielmehr verändert sich unsere Gesellschaft auch aus sich selbst heraus. Veränderungen kultureller dun sozialer Rahmenbedingungen führen zum sogenannten „demografischen Wandel“: der Generationenvertrag trägt nicht mehr, die individuelle „Rest“-Lebenszeit verlängert sich dank besserer sozialer und medizinischer Versorgung enorm.

Diese für das Individuum positiven Entwicklung bringen jedoch auch große Herausforderungen mit sich. Während das Leben zwar länger dauert, vergrößern sich jedoch körperliche und mentale Funktionseinbußen – und dies nicht nur als Einzelkrankheitsbild, sondern als Multimorbidität.

Die verlängerte Lebenszeit wollen „wir“ aber allen Einschränkungen zumTrotz nicht in stationärer Pflege verbringen, vielmehr wollen „wir“ ao lange als möglich zu Hause, in unserem angestammten sozialen Umfeld verbringen. Dies bedeutet, dass soziale und medizinisch Versorgung überwiegend zu Hause stattfindet.

Die Herausforderung ist die Bewältigung dieses Versorgungsdefizits. Der Einsatz moderner Techniken, um länger gesund und unabhängig zu Hause verbringen zu können, wird allgemein als „ambiente Assistenz“ bezeichnet und ist ein Baustein zur Bewältigung dieser Herausforderung.

Ambiente Assistenz ist aber nicht uneingeschränkt mit Technologie und Technik gleichzusetzen! Vielmehr müssen in diesem Umfeld alle Akteure einbezogen werden:

  • Mediziner und medizinische Versorgungsinstitutionen
  • Krankenkassen, Verbände und Versicherer
  • Sozial- und Gesundheitsdienstleister
  • Wohnungswirtschaft
  • Handwerk

Das Ziel muss es sein, die Anforderungen und Interessen aller Akteure in die gesamte Versorgungs- und Wertschöpfungskette einzubeziehen. Nicht nur Technik, sondern auch Kooperations- und Geschäftsmodelle gilt es zu entwickeln, die die gesamten Bedarfs- und Krankheitsbilder eines Menschen abdecken.


  • Hoffmann P., Lawo M. (2013): AAP- Ambient Assisted Protection – Von der klassischen Arbeitssicherheit zur intelligenten Arbeitssicherheitsassistenz. In: Sieck, J. (eds.): Wireless Communication and Information – Mobile Gesellschaft.
  • Hülsbusch, W, 2013, (Workgroup: IAI) Müller-von Aschwege F., Hoffmann P., Hein, A., Herzog, O., Frenken, M. (2013): Länger selbstbestimmt Wohnen – Vernetzte Hausautomatisierung im Realeinsatz. In: Ambient Assisted Living: 6. AAL-Kongress 2013. Berlin, Germany, January 22. – 23. , 2013 (pp.19-34). Hoffmann P., Baumann H., Michael L. (2011).
  • Standardisierung eines Testverfahrens für Datenbrillen. In: BAuA Workshop: Datenbrillen? Aktueller Stand von Forschung und Umsetzung sowie zukünftiger Entwicklungsrichtungen. BAUA, Dortmund, 2011.