Die Mangel, weiß der Duden, ist ein „größeres Gerät, in dem Wäsche zwischen zwei rollenden Walzen geglättet wird“ und kennt auch Anwendungsbeispiele mit „Mangel“ verbundener Redensarten „jemanden durch die Mangel drehen/in die Mangel nehmen/in der Mangel haben (salopp: jemandem heftig zusetzen).“ Reinkes Beitrag versucht, um in dem Bild der Mangel zu bleiben, zumindest einen Teil der Kräfte zu beschreiben, die auf die Akteure der Sozialen Arbeit einwirken. Dabei geht es weniger um die Arbeitsbedingungen der Sozialen Arbeit als um die Frage nach der Anerkennung ihrer Expertise und der Einbindung ihrer Fachlichkeit in strukturelle Entscheidungsprozesse. Als Fachkräfte werden in diesem Beitrag alle Personen verstanden, die ein Hochschulstudium der Sozialen Arbeit (Master, Bachelor oder Diplom) absolvieren oder absolvierten.
Es wird zunächst die Seite des Studiums beschrieben; wer studiert warum Soziale Arbeit und was wird in diesem Studium vermittelt – und wozu? Dann richtet sich der Blick auf die Arbeitswelt, die Praxisschocks und Burn-Outs bereithalten kann. Was schockt, was verbrennt hier? Das In-die-Mangel-Nehmende ist damit grob skizziert und vereinfacht als das Zusammenspiel von Theorie und Praxis zu beschreiben – das aber, und der Beitrag zeigt es auf, nur ein Teil der Mangel ist, die die Fachkräfte der Sozialen Arbeit erfahren. Der Mangel an Personal hat auch mit den Paradigmen zu tun, die die Fachkräfte „in die Mangel nehmen“.2022_02_ Die Fachkräftemangel_ISIG